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Kriegsheimkehrer und Trümmerfrauen[]

Die Gesellschaft litt stark unter den Auswirkungen des Kriegs. Obdachlosigkeit, Hunger und Kriegsbeschädigungen erschwerten das Leben der Hinterbliebenen sehr. Die Großstädte und damit auch die Wohnflächen vieler Menschen waren zerbombt und nicht mehr wiederzuerkennen. Die Betroffenen hatten alles Hab und Gut verloren.

Durch den Krieg verloren 6,35 Mio Deutsche ihr Leben. Die Angehörigen litten stark unter den Verlusten. Viele Kinder wuchsen vaterlos auf.

Mehr oder weniger schwer und dauerhaft geschädigte Kriegsheimkehrer kamen zurück. Überall waren körperlich geschädigte Opfer zu sehen. Insgesamt befanden sich 1,5 Mio Kriegsversehrte, welche sowohl körperliches als auch seelisches Leid ertrugen, in staatlicher Versorgungsleistung.

Die Gesellschaft bestand nach dem Krieg aus 25% mehr Frauen als Männern. Für alle Frauen zwischen 15 und 65 Jahren wurde eine Meldepflicht eingeführt. Die sogenannten Trümmerfrauen trugen die Hauptlast des Wiederaufbaus Deutschlands. Als Vergütung wurden bessere Lebensmittelkarten ausgegeben. Die Frauen entwickelten ein neues Selbstbewusstsein, jedoch hatten diese emanzipativen Ansätze aufgrund der folgenden konservative Regierung Adenauers keine lange Zukunft.

Bearbeitet von: Nele Schulz

Schwarzer und Grauer Markt[]

Während den Auswirkungen der Teilung Deutschlands in die damaligen Besatzungszonen war die Bevölkerung auf Güter angewiesen, welche ihr Leben sichern sollten. Außer des offiziellen Marktes fanden sich zwei andere Märkte vor. Wegen der relativen Wertlosigkeit von Geld und Lebensmittelkarten waren sogenannte Normalverbraucher auf Schwarzhändler angewiesen, von welchen sie Lebensnotwendiges erwerben konnten. Auf solchen Märkten wurden meist Güter gegen andere eingetauscht, weshalb Zigaretten damals häufig als Zahlungsmittel benutzt wurden. Töpfe, Kleidung, Kartoffeln oder gar Schokolade wurden oft gegen solche eingetauscht. Einwohner konnten zudem nur noch an drei Tagen in der Woche ihrer Arbeit nachgehen, da sie die restlichen Tage mit dem Eintauschen bestimmter Waren verbrachten, um Lebensnotwendiges zu erwerben. Im Vergleich zum Osten gab es im Westen Deutschlands sogar Eisenbahnfahrkarten für Fernzügen, die man gegen die genannten Güter erlangen konnte.

Der zweite Markt, welcher weniger illegal ablief und von den Besatzungsmächten geduldet wurde, war der Graue Markt. Der Graue Markt war mehr ein Kompensationsgeschäft, auf dem beispielsweise Waren getauscht wurden um Produktionen aufrecht zu erhalten. Als Beispiel kann man anführen, dass 100 Meter Stoff gegen 80 Glühbirnen eingetauscht wurden. Trotz der Duldung des Grauen Marktes kam es zu Strafverfahren bei verbotenen Kompensationsgeschäften, weshalb klare Grenzen zwischen erlaubten und verbotenen Kompensationsgeschäften definiert werden musste.

Bearbeitet von: Robin Alexa Karg

Flüchtlinge und Vertriebene[]

Nach dem zweiten Weltkrieg gab es ungefähr 14 Millionen Deutsche die sich auf der Flucht befanden. Ihre Gründe waren verschieden. Teilweise wurden sie vertrieben oder sie waren ehemalige Zwangsarbeiter. Unter den Flüchtenden befanden sich jedoch auch Kinder, Frauen und Soldaten. Sie kamen hauptsächlich aus Polen, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Rumänien. Knapp 2 Millionen von ihnen starben auf Grund von Krankheiten, Unterernährung, Gewalt, Erschöpfung oder durch Erfrieren. Außerdem kam es zu zahlreichen Vergewaltigungen.

Sie trafen bei ihrer Ankunft auf ein zerstörtes und stark verkleinertes Nachkriegsdeutschland und wurden dort vorwiegend auf dem Land untergebracht, da die Städte zum Großteil zerstört waren. In der Besatzungszone der Alliierten wurden rund 8 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, was 16% der Bevölkerung ausmachte. Diese wurden in ehemaligen Zwangsarbeiterlagern und in privaten Bauernhöfen und Haushalten untergebracht, was oftmals unter Widerstand der Eigentümer geschah, die einen erbitterten Hass auf die Flüchtlinge hatten. Zum einen beschimpften sie sie, da sie Konkurrenz in Bezug auf die knappen Lebensmittel darstellten und zum anderen entstand der Hass durch die lange Zeit in der sie unter dem NS-Regime lebten. Auf Grund von unterschiedlicher Konfessionen, Lebensstile und Kulturen kam es zu Konflikten unter der Bevölkerung und die Flüchtlinge wurden Ausgegrenzt und litten unter einem sozialen Abstieg.

Sie bekammen jedoch Unterstützung durch Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie oder die Caritas, um ihnen Nahrung und Kleidung zu sichern. Auf Grund von Krankheiten und Unterernährung kam es trotzdem immer noch zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate.

Zusätzlich flohen Teile der Bevölkerung aus der Sowjetischen Besatzungszone in die der USA und GB. Diese Bevölkerungsverschiebung führte zu einem starken Bevölkerungsanstieg in der WBZ. Nach dem Wirtschaftswunder zogen auch die Flüchtlinge verstärkt vom Land in die Städte. 

Anhänger des Nationalsozialismus flohen häufig aus Deutschland Übersee oder begingen Selbstmord, da sie sonst verhaftet und verurteilt wurden.  

Bearbeitet von: Julia Schöpp  

Winterkrise 1946/47[]

Zwischen November 1946 und März 1947 gab es einen der kältesten Winter seit Jahrzehnten. Rund 10 Millionen Flüchtlinge suchten eine Unterkunft, aber in den zerbombten Städten gab es nur wenig Wohnraum. Deswegen waren die meisten Menschen obdachlos.

Die Verteilung der vorhandenen Waren war schlecht, da große Teile der Verkehrswege durch die Zerstörungen des Krieges nicht benutzbar waren. Außerdem wurde die Lage durch den kalten Winter noch verschärft, denn in der französischen und britischen Besatzungszone fror der Rhein auf einer Länge von 60 Kilometern zu. Die Elbe war komplett vereist. Dadurch konnte die Binnenschiffahrt weder Kohle noch Nahrung transportieren. Dies war einer der Gründe für die Kohlekrise, die das größte wirtschaftliche Problem für Deutschland darstellte. Kohle war der wichtigste Rohstoff für die deutsche Industrie und eine Voraussetzung für funktionierende Verkehrs- und Transportsysteme. Dieses wirtschaftliche Problem wirkte sich auch auf die privaten Haushalte aus, da die Kohle auch für sie der wichtigste Energieträger war. Die Verteilung der Kohle war ein großes Problem, denn es gab zwar noch viele Lokomotiven, aber weniger als die Hälfte der Strecken war befahrbar. In der britischen Zone beispielsweise waren im Mai 1945 nur noch 1000 Streckenkilometer zu befahren anstelle von 13000.

Des weiteren wurden Schulen geschlossen, weil die Räume nicht mehr beheizt werden konnten und 80% der Bevölkerung war unterernährt. Vor dem Krieg war die Nahrungsquelle größtenteils die Landwirtschaft, doch 1946/47 konnten sich nur noch 35% der Bevölkerung selbstversorgen. Durch den Krieg hatten sie Nutzflächen im Osten verloren und die Ernte viel nur halb so groß aus wie sonst. Generell mangelte es der Bevölkerung an Fett und tierischen Eiweißen. Mehrere hunderttausende Menschen starben an Kälte und Hunger. Aufgrund der schwierigen Lage billigte der Kölner Erzbischof "fringsen", was bedeutet, dass man aus der Not heraus beispielsweise Kohle stiehlt, um seine Existenz zu sichern.

Alles in allem war die Winterkrise eine schwere Zeit für die Bevölkerung, die nicht nach dem Winter beendet war, denn der darauffolgende Sommer war heiß und trocken, weswegen die Ernte wieder schlecht aussfiehl. Auch die meisten gesundheitlichen Schäden der Bevölkerung wurden erst nach dem Winter diagnostiziert, denn in der Gesellschaft waren viele an Verdauungsstörungen oder Lungentuberkulose erkrankt.

Bearbeitet von: Kaja Günther


Bevölkerung

Aufgaben:

  1. Beschreiben und erläutern Sie das Bevölkerungsdiagramm unter den Aspekten der Nachkriegszeit.
  2. Diskutieren Sie, ob die Flüchtlingsverteilung in der Besatzungszone der Alliierten sinnvoll ausgeführt wurde, oder ob man die Aufnahme auf freiwilliger Basis hätte einführen sollen.
  3. Erläutern Sie die Auswirkungen der Winterkrise auf die Gesellschaft.

QUELLE:

http://www.bpb.de/izpb/10124/gesellschaftliche-entwicklung?p=all

http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/alter/gesellschaft_der_alten/pwiealterspyramide100.html

http://www.planet-wissen.de/geschichte/deutsche_geschichte/flucht_und_vertreibung/pwiefluechtlingsstroeme100.html

http://www.spiegel.de/einestages/vertriebene-nach-zweitem-weltkrieg-millionen-suchten-zuflucht-a-1076872.html

http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration/56359/nach-dem-2-weltkrieg

https://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/dossier-nationalsozialismus/39602/infrastruktur-und-gesellschaft?p=all

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